Die Galerieholländermühle ist der Mittelpunkt des einzigen erhaltenen Mühlenensembles im Jeverland mit Müller- und Backhaus (privat) und Scheunengebäude (Museum). Sie wurde bis in die 1960er Jahre als Mühlenbetrieb genutzt. Zunächst war die Schlachtmühle eine reine Peldemühle, d.h. mit vermutlich zwei Peldegängen (einer ist noch vorhanden) wurde Gerste geschält. Dabei werden die Gerstenkörner von dem in großem Tempo laufenden Peldestein gegen ein Reibblech gerollt und verlieren dabei ihre Schale. Die entstehenden Graupen waren bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein Hauptnahrungsmittel, das in Brei, Suppen und Eintopf gegessen wurde.
Später wurden in der Mühle zusätzlich zwei Mahlgänge für das Schroten von Weizen und Gerste betrieben. Ein weiterer Mahlgang wurde im Werkstattanbau der Mühlenscheune aufgestellt. Mit ihm wurden bis zur Einstellung des Mühlenbetriebes Futtermittel geschrotet. Wie man auf dem (lt. Beschriftung von 1892 stammenden) Foto erkennt, wurden die Endprodukte mit einem geschlossenen Wagen an die Kunden ausgeliefert. Doch betrieben die Besitzer neben der Müllerei auch eine Landwirtschaft (dafür die Mühlenscheune) und eine Bäckerei im an die Mühle angebauten Backhaus, der Backofen ist heute noch erhalten.
Der letzte Müller der Schlachtmühle Meenen betrieb Mühle und Bäckerei (im anliegenden Backhaus) bis in die 1960-er Jahre.
Auf dem Foto aus den 1950er Jahren haben Bäckermesiter Kaper und sein Geselle Papert gerade das Korbbrot fertig. Meenen scheint ein Kinderfreund gewesen zu sein, denn mancher Jeveraner kann noch von Kindertagen in der Mühle und Mitfahrten mit dem Verkaufswagen ins Wangerland berichten.